Staatsanwalt Gerd Zeisler sagte am Abend dem Fernsehsender N3, der Junge habe Streit mit seiner Mutter gehabt. Es solle dabei um schulische Probleme gegangen sein. Für die Tat habe er Jagdwaffen seines Stiefvaters benutzt. Dieser sei Jäger. Für den Jungen müsse es relativ leicht gewesen sein, an die Waffen in einem Schrank des Schlafzimmers zu kommen, sagte Zeisler. Es sei daher zu prüfen, inwiefern das Verhalten des Stiefvaters strafrechtlich relevant sei. Der Fernfahrer sei zur Tatzeit nicht zu Hause gewesen.
Die um 15.30 Uhr über Notruf alarmierte Polizei habe in der Wohnung die Leichen der Frau und des Mädchens gefunden, hieß es. Der Junge sei verstört gewesen. Ihm müsse jedoch klar gewesen sein, was er mache, sagte der Staatsanwalt. Er habe klare Angaben zum Geschehen gemacht. Alkohol und Drogen hätten nach derzeitigen Erkenntnissen keine Rolle gespielt. Er wolle diese Dinge aber nicht absolut ausschließen, sagte Zeisler. Der Junge kam in Polizeigewahrsam. Ein Polizeipsychologe kümmerte sich um ihn. (dpa, 19. September 2001)