Tiervergiftungen im Magdeburger Zoo aufgeklärt

Nach äußerst komplizierten und intensiven Ermittlungen der Umweltgruppe der Polizeidirektion Magdeburg konnten die Tiervergiftungen im Magdeburger Zoo jetzt aufgeklärt werden. Erstmals hätten Tierpfleger im Juni diesen Jahres bei "Fleischfressern" Ausfallerscheinungen bemerkt. Die Tiere seien durch die Gegend getorkelt und hätten teilweise wie gelähmt gewirkt. Betroffen gewesen seien Schneeleoparden und in den Folgewochen unter anderem Chinaleoparden, Weißkopfseeadler sowie ein Schabrackenschakal und eine Amurkatze.

Die betreffenden Zootiere wurden durch das Betäubungsmittel Pentobarbital vergiftet, welches Versuchskaninchen in einer Tierzuchtanlage in Baden- Württemberg zur Euthanisierung gespritzt worden waren. Diese Tierzuchtanlage züchtet derartige Versuchstiere für die Arznei- und Kosmetikindustrie. Die nicht veräußerbaren Tiere, die aus Überproduktionen stammen, wurden bis Ende 2000 nach der Euthanisierung einer Tierkörperbeseitungsanstalt zugeführt. Seit Ende Dezember 2000 wurden die Versuchstiere jedoch an eine internationale Tierfutterfirma in Baden- Württemberg weiter veräußert, die ihrerseits insgesamt 1500 kg der Versuchstiere als Futtertiere an acht verschiedene Zoos auslieferte. Allein der Magdeburger Zoo erhielt auf diese Weise 975 kg der mit Pentobarbital euthanisierten Kaninchen und Meerschweine. Die Ermittlungen wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutz- und Betäubungsmittelgesetz sowie des § 328 StGB richten sich jetzt gegen einen 33-jährigen ehemaligen Mittarbeiter der baden-württembergischen Tierzuchtanlage. (Pressestelle Polizei Magdeburg, 06. September 2001)

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