Herbert Bösch, SPÖ-Abgeordneter im EU-Parlament, meinte, die Finanzminister müssten nun Farbe bekennen und dürften in Zukunft nicht mehr für die "grausamen Tiertransporte" zahlen. Die Grün-Abgeordnete Mercedes Echerer gab sich hoffnungsfroh, daß "nun die grausigen Bilder aus den Häfen von Genua und Bari der Vergangenheit angehören". Die Tierschutzsprecherin der Grünen im EU-Parlament betonte, daß die EU nun ihre doppelzüngige Politik beenden müsse: Auf der einen Seite würden die Bestimmungen für Tierschutz bei Transporten verschärft, auf der anderen riesige Förderungen für eben diesen Tiertransport bezahlt.
Einen österreichischen Mitstreiter hat das EU-Parlament bereits in Landwirtschaftsminister Molterer gefunden. Er trat zuletzt dafür ein, daß Schlachtrinder nur noch bis zum nächstgelegenen Schlachthof transportiert werden sollten. Derzeit ist es so, daß die Tiere of Tausende Kilometer per LKW und Schiff zurücklegen, bis sie getötet werden. Begründet wird dies von der Transport- und Agrarwirtschaft stets mit lückenhaften Kühlketten für den Transport von gefrorenem Fleisch sowie mit besonderen Schlachtritualen vor allem im Nahen Osten, die hier zu Lande nicht durchgeführt werden könnten. Die Transport-Gegner wiederum haben stets die Verlockungen der hohen EU-Förderungen als wesentlichen Grund für die hohe Zahl von Lebendtiertransporten angesehen.